Das Hessische Onkologiekonzept soll die Zusammenarbeit aller Krebsspezialisten deutlich verbessern. Dieses wird in Kürze vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit veröffentlicht. Für das Versorgungsgebiet des Großraumes Frankfurt bieten das Krankenhaus Nordwest und das Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt gemeinsam die dafür notwendige Koordination an.
Jährlich erkranken in Deutschland 450.000 Menschen an Krebs. Die richtige Erstbehandlung von Krebspatienten ist entscheidend für den Therapieerfolg. Viele Schritte in Diagnostik und Therapie müssen interdisziplinär geplant und der wissenschaftliche Fortschritt in die Behandlung miteingebunden werden. Das macht die Zusammenarbeit der verschiedenen Experten unbedingt notwendig. Um den Betroffenen die Sorge zu nehmen, unter dem vielfältigen und oft verwirrenden Angebot die bestmögliche Behandlung zu finden, wird im Rahmen des Onkologiekonzeptes in festgelegten Versorgungsgebieten und definierten Onkologischen Zentren die medizinische Versorgung strategisch koordiniert.
Wie überzeugend das Hessische Onkologiekonzept im Versorgungsgebiet Frankfurt und Offenbach bereits umgesetzt wird, bestätigt die aktuelle Millionenförderung der Deutschen Krebshilfe. Das UCT erhielt das Gütesiegel Onkologisches Spitzenzentrum – was dem ursprünglich amerikanischen Premiumgütesiegel Comprehensive Cancer Center entspricht – (s. Kasten 1) und eine Förderung in Höhe von drei Mio. Euro für drei Jahre.
Die Förderung der Deutschen Krebshilfe wird für die optimale Patientenversorgung eingesetzt. Neben der medizinisch-therapeutischen Versorgung und der Möglichkeit im Rahmen von Studien behandelt zu werden, erhalten Patienten auch psychoonkologische und palliativmedizinische Angebote. „Dafür benötigen wir natürlich engagierte Mitarbeiter“, erläutert Dr. Christian Brandts, Ärztlicher Geschäftsführer des UCT, und fährt fort: „Diese finden ihren Platz in der zentralen UCT-Einheit. Eingebettet in das Hauptgebäude des Klinikums profitieren die Patienten von einer Verkürzung der Wege und Wartezeiten.“
Onkologische Spitzenzentren
Nach dem Vorbild der amerikanischen Comprehensive Cancer Centers (CCC) fördert die Deutsche Krebshilfe bundesweit universitäre Zentren der Krebsmedizin, die für ihre Patienten die bestmögliche Therapie weiterentwickeln und allen Partnern in der Region verfügbar machen sollen. Damit soll sich die Versorgungsqualität von Krebspatienten in Deutschland deutlich verbessern. An der zweiten Ausschreibungsrunde im Jahr 2008 beteiligten sich insgesamt 18 Universitätsklinika. Ein internationales Expertengremium wählte sechs Bewerber zur Förderung aus. Darunter das UCT Frankfurt, das sich damit gegen renommierte andere Häuser durchsetzte und ab sofort für drei Jahre mit drei Mio. Euro gefördert wird. Damit ist das UCT das einzige Zentrum im Rhein-Main-Gebiet und ganz Hessen, das als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet wurde.