nNGM Lungenkrebs - Standort Frankfurt

Über ein bundesweites Netzwerk erhalten in Deutschland alle Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs Zugang zu molekularer Diagnostik und innovativen, personalisierten Therapien, auch im Rahmen klinischer Studien. Dafür haben sich 15 universitäre Krebszentren im „nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs“ zusammengeschlossen – darunter alle 13 „Onkologischen Spitzenzentren“, die aktuell von der Deutschen Krebshilfe gefördert werden.

An den Zentren bestehen regionale Netzwerke, die umfassend Kliniken und Praxen zusammenführen und in denen Lungenkrebspatienten bestmöglich versorgt werden. Der Aufbau des nNGM Lungenkrebs wird seit dem 1. April 2018 von der Deutschen Krebshilfe gefördert.

Die Ziele des nNGM-Verbundes sind:

  • Durchführung einer bundesweit einheitlichen, molekularpathologischen Multiplex-Diagnostik
  • Einheitlich koordinierte Qualitätssicherung durch die „Onkologischen Spitzenzentren“ und Methodenweiterentwicklung
  • Aufbau regionaler Netzwerke mit Zugang für alle Patienten
  • Deutschlandweit harmonisierte Therapieempfehlungen zu den erhobenen molekularen Befunden
  • Aufbau einer gemeinsamen Dokumentations- und Evaluationsstruktur 
  • Enge Zusammenarbeit mit den Kostenträgern zur Entwicklung einer einheitlichen Erstattungssystematik
  • Abstimmung bei der Durchführung klinischer Studien
  • Gemeinsame Entwicklung translationaler Forschungsprojekte

Das Universitätsklinikum Frankfurt und das Krankenhaus Nordwest bündeln seit über 10 Jahren im Universitären Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt ihre interdisziplinäre Patientenversorgung und onkologische Forschung. Einer der Forschungsschwerpunkte am UCT ist die translationale Krebsforschung. Das Dr. Senckenbergische Institut für Pathologie (SIP) ist ein zentrales diagnostisches Fach am Universitätsklinikum Frankfurt und deckt ein breites Spektrum der morphologischen und molekularpathologischen Diagnostik ab. Deshalb sind wir als nNGM-Zentrum im Rhein-Main-Gebiet der passende Ansprechpartner für Ärztinnen und Ärzte und deren Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs.

Die Leistungen des nNGM-Zentrums Frankfurt sind:

  • Leitliniengerechte histomorphologische und immunhistochemische Diagnostik
  • Teilnahme an qualitätsgesicherten Ringversuchen zur Sicherstellung der Qualitätsstandards
  • Molekulare, Next-Generation-Sequencing-basierte Multiplex-Diagnostik mit Erfassung sämtlicher relevanter molekularer Veränderungen
  • Deutschlandweit harmonisierte, personalisierte Therapieempfehlungen zu den erhobenen molekularen Befunden
  • Interdisziplinäre Beratung und Interpretation der Befunde
  • Innovative Studienangebote für Patientinnen und Patienten
  • Vernetzung der teilnehmenden Zentren und Praxen

Neuerungen im nNGM Lungenkrebs

Liebe Zuweiser,

um den Service für Ihre Patienten im nNGM Lungenkrebs weiter zu verbessern, wurde kürzlich in der Molekularen Diagnostik das erweiterte nNGM Panel 2.0 eingeführt. Dieses enthält neben den im ersten Panel enthaltenen 19 Genen nun auch die Gene NTRK1/2/3, RET, HRAS, STK11 und KEAP1. Gerade NTRK und RET sind wichtige Neuerungen, da sich bei NTRK eine zugelassene Therapieoption ergibt und für RET-positive Tumore sehr attraktive neue zielgerichtete Therapien im Studienkontext verfügbar werden.

Außerdem wurde am Dr. Senckenbergischen Institut für Pathologie am Universitätsklinikum Frankfurt der NGS-Workflow auf das ThermoFisher S5 System umgestellt. Damit werden die Laufzeiten für eine NGS-Analyse am nNGM-Zentrum Frankfurt deutlich verkürzt, sodass wir Ihnen das Ergebnis der Molekularen Diagnostik nun in 10-15 Werktagen (NACH Eingang des Tumorblocks in unserem Institut) übermitteln können. An einer Verkürzung auf die angestrebten 10 Tage arbeiten wir weiterhin!

Wir arbeiten stetig an der Verbesserung des molekularpathologischen Services und bieten Ihnen deshalb vorübergehend bis zur optimalen Etablierung der neuen NGS-Straße in dringlichen Fällen eine FastTrack-Analyse an. Bitte vermerken Sie dies ggfls. händisch auf dem nNGM-Anforderungsschein.

Bitte beachten Sie: Erst nach Aufnahme in das nNGM-Netzwerk kann Ihre Klinik oder Praxis die molekulare Diagnostik für Ihre Lungenkrebspatienten kostenfrei beim nNGM-Zentrum Frankfurt anfordern!
Die Unterlagen für den Beitritt zum Netzwerk können Sie per E-Mail beim Zentrumsmanagement anfordern.

Die nNGM-Diagnostikanforderung läuft folgendermaßen ab:

Für alle Patienten gilt:

  • Ausfüllen des nNGM-Anforderungsscheins (Seite 1-3) für Patienten mit NSCLC (ICD C34), Stadium IV durch den Zuweiser
  • Aufklärung des Patienten über die molekulare Diagnostik innerhalb des nNGM (Patienteninformation) und Einholen der Patientenunterschrift auf S. 1-7 der Einwilligungserklärung
  • Fax des unterschriebenen Anforderungsscheins und der unterschriebenen Einwilligungserklärung (S. 1-7) an Nr. 069 / 6301-81833 

Hier können Sie die Dokumente herunterladen

Zusätzlich gilt für gesetzlich versicherte Patienten:

  • Zur Abrechnung der Kosten für die molekulare Diagnostik mit den Krankenkassen müssen gesetzlich versicherte Patienten der kooperierenden Krankenkassen (z.B. AOK, VDEK u.v.a.) zusätzlich eine sog. Teilnahmeerklärung ausfüllen und unterschreiben.
  • Die entsprechende Teilnahmeerklärung für die jeweilige Krankenkasse rufen Sie bitte online unter www.nngm.de/anforderungsscheine ab und drucken sie für die Unterschrift durch Patient und Zuweiser aus.
  • Fax der Teilnahmeerklärung an Nr. 069 / 6301-81833

Diese Teilnahmeerklärung ist essentiell für die Abrechnung der molekularen Diagnostik innerhalb des Vertrags zur Besonderen Versorgung!

Für gesetzlich versicherte Patienten, deren Krankenkasse nicht unter www.nngm.de/anforderungsscheine aufgeführt ist, ist aktuell keine Teilnahmeerklärung notwendig. Bei diesen Krankenkassen wird ein Kostenerstattungsantrag vom nNGM-Zentrum gestellt.

Auch privat versicherte Patienten müssen keine Teilnahmeerklärung ausfüllen, sondern erhalten eine Rechnung über die Kosten der Molekularen Diagnostik, die sie bei ihrer Krankenversicherung einreichen können.

Informationen zur Untersuchung und Teilnahme im nNGM

Möchten Sie als Lungenkrebs-Patient das nNGM-Angebot nutzen und sich vielleicht sogar in Therapiestudien einschließen lassen, können Sie sich im nNGM-Zentrum Frankfurt oder in einer Klinik oder Praxis in Ihrer Nähe untersuchen lassen. Eine deutschlandweite Arztsuche ist unter folgendem Link möglich:  https://www.nngm.de/arztsuche/ 

Das müssen Patienten und Behandler für die Teilnahme am nNGM wissen und tun:

  1. Lungenkrebspatienten sprechen ihren behandelnden Facharzt in der Klinik oder Praxis auf das Angebot der Molekularen Diagnostik im Rahmen des nNGM an, oder werden vom Arzt selbst auf dieses Angebot hingewiesen.
  2. Entweder die Klinik oder Praxis ist schon Netzwerkpartner im nNGM oder sie kann dem nNGM-Verbund durch Abgabe einer Beitrittserklärung an das Netzwerkzentrum Frankfurt beitreten. Nach Aufnahme in das nNGM-Netzwerk kann die Klinik oder Praxis die molekulare Diagnostik für ihre Lungenkrebspatienten kostenfrei beim nNGM-Zentrum Frankfurt anfordern.
  3. Der Patient wird von seinem behandelnden Arzt detailliert über die molekulare Diagnostik aufgeklärt und willigt schriftlich in die Untersuchung und Teilnahme am nNGM-Versorgungsangebot ein. Die betreuende Klinik oder Praxis fordert die molekulare Diagnostik beim nNGM-Zentrum Frankfurt an und übersendet weitere notwendige Dokumente wie z.B. vorausgehende Befunde sowie die Teilnahmeerklärung des Patienten.
  4. Sobald das nNGM-Zentrum die Anforderung zur molekularen Diagnostik und die Gewebeprobe des Patienten erhalten hat, analysiert das Dr. Senckenbergische Institut für Pathologie am Universitätsklinikum Frankfurt diese mittels Next Generation Sequencing (NGS).
  5. Der behandelnde Facharzt erhält nach Abschluss aller Untersuchungen einen umfassenden nNGM-Befund. Bei komplexen Fällen wird das Untersuchungsergebnis vom Molekularen Tumorboard des UCT besprochen, welches dann eine Therapieempfehlung abgibt und ggf. die Aufnahme in eine Therapiestudie vorschlägt. Der behandelnde Arzt bespricht den Befund und mögliche Therapien mit seinem Patienten. Der Patient hat außerdem die Möglichkeit, sich eine Zweitmeinung einzuholen.
  6. Die unterzeichnete Teilnahmeerklärung des Patienten wird vom nNGM-Zentrum zur Kostenübernahme bei der Krankenversicherung eingereicht, d.h. das Universitätsklinikum rechnet die entstandenen Kosten direkt mit der jeweiligen Krankenversicherung ab: 
    a) pauschal über einen Vertrag zur Besonderen Versorgung (bei Krankenkassenpartnern des nNGM, wie z.B. der AOK Hessen u.v.a.)
    b) über einen Kostenerstattungsantrag (bei anderen Krankenkassen)
    c) Privatpatienten erhalten eine Rechnung, die sie bei ihrer Krankenversicherung einreichen können.

Sowohl Ihnen als Patient als auch dem zuweisenden Arzt entstehen keine Kosten!


Patientennetzwerk zielGENau e.V.

Das Patientennetzwerk zielGENau e.V. für personalisierte Lungenkrebstherapie kooperiert eng mit dem nationalen Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs (nNGM). Der Verein setzt sich dafür ein, fundiertes Wissen über zielgerichtete Therapien zu vermitteln und fördert die Vernetzung von Patienten in mutationsspezifischen Lungenkrebsgruppen - national und international.

Auf der Internetseite von zielGENau können Patientinnen und Patienten mit seltenen Mutationen wie ALK, EGFR, ROS1, BRAF etc. sich mit passenden Online-Patientengruppen vernetzen, sich über die Veranstaltungen des Vereins informieren oder im Blog persönliche Erfahrungen anderer Patienten und Patientinnen nachlesen.

Zur Webseite: www.zielgenau.org

Ansprechpartner

Bitte kontaktieren Sie uns, um die Leistungen des nNGM-Zentrums Frankfurt am Main näher kennenzulernen:

nNGM Projektleiter
Dr. Martin Sebastian
Tel.: 069 / 6301-6217
E-Mail: nngm@unimedizin-ffm.de

Zentrumsmanagement
Dr. Stefanie Graf
Tel.: 069 / 6301-87763
E-Mail: nngm@unimedizin-ffm.de

Ansprechpartner Klinische Studien
Dr. Jan Stratmann
Tel.: 069 / 6301-5677
E-Mail: nngm@unimedizin-ffm.de

Ansprechpartner Beratung / Therapieempfehlungen
Prof. Dr. Christian Brandts
Tel.: 069 / 6301-87334
E-Mail: nngm@unimedizin-ffm.de

Ansprechpartner Molekulares Tumorboard
Dr. Jan Stratmann / Dr. Sebastian Koschade
Tel.: 069 / 6301-5364
E-Mail: nngm@unimedizin-ffm.de

Koordination Molekulares Tumorboard
Anne Jeute
Tel.: 069 / 6301-5364
E-Mail: anne.jeute@kgu.de und nngm@unimedizin-ffm.de

Ansprechpartner Pathologie
Prof. Dr. Peter Wild
Tel.: 069 / 6301-5364
E-Mail: nngm@unimedizin-ffm.de

Ansprechpartner Molekularpathologie
Prof. Dr. Henning Reis
Tel.: 069 / 6301-4514
E-Mail: nngm@unimedizin-ffm.de

Ansprechpartner Molekularpathologisches Centrum
Dr. Melanie Demes
Tel.: 069 / 6301-5422
E-Mail: nngm@unimedizin-ffm.de

Ansprechpartner Pneumologie
Prof. Dr. Gernot Rohde
Tel.: 069 / 6301-6336
E-Mail: nngm@unimedizin-ffm.de

Ansprechpartner Universitäres Lungenkrebszentrum
Dr. Wolfgang Gleiber
Tel.: 069 / 6301-6336
E-Mail: nngm@unimedizin-ffm.de