Das Universitätsklinikum Frankfurt und IQVIA haben eine langfristige Kooperation geschlossen, um europaweite onkologische Studien auf Basis von Daten aus der Versorgungsforschung („Real World Data“) durchzuführen. Mithilfe von Gesundheitsdaten, die bei der täglichen Patientenversorgung im Universitären Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt entstehen, sollen beispielsweise die Ergebnisse klinischer Studien überprüft werden: Lassen sich die innovativen Therapien in den klinischen Alltag übertragen?
„Diese Kooperation bietet uns die Chance, wissenschaftliche Erkenntnisse zu evaluieren, diese noch unmittelbarer in die Krankenversorgung zu integrieren und damit die Behandlungsqualität und Sicherheit für unsere onkologischen Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern. So wird in unserer Universitätsmedizin einmal mehr aus Wissen Gesundheit“, freut sich Prof. Dr. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikum Frankfurt, über die neu geschlossene Forschungspartnerschaft. Dr. Frank Wartenberg, President Central Europe bei IQVIA, ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit dem UCT am Universitätsklinikum Frankfurt verbindet die Expertisen beider Partner und fördert eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Studienzusammenarbeit, um die Gesundheitsversorgung weiter zu verbessern.“
Genaueres Verständnis von Gesundheitsdaten kann die Patientenversorgung verbessern
Krebs ist eine hochkomplexe Erkrankung. Therapiefindung und Behandlung lassen sich optimieren, wenn genau verstanden wird, wie onkologische Patienten im Krankenhausalltag versorgt und welche Behandlungsergebnisse erzielt werden. Die Forschungspartnerschaft mit IQVIA im Rahmen des OEN eröffnet die Möglichkeit, die IT-Infrastruktur auszubauen, die Datenqualität stetig zu verbessern und die vorhandenen Daten aus der Routineversorgung schneller analysieren zu können. So lässt sich verlässliche Evidenz zur Wirksamkeit von Therapien gewinnen, die die Erkenntnisse aus klinischen Studien ergänzt und untermauert: Krebstherapien, deren Wirksamkeit auch im Klinikalltag nachzuweisen ist, lassen sich damit noch mehr Patienten zugänglich machen.
Alle Partner im Behandlungsprozess profitieren von der Zusammenarbeit, insbesondere die Patienten: Die medizinische Forschung und die Arzneimittelhersteller können auf Basis der Forschungsergebnisse die Entwicklung von zielgerichteten Therapien und Medikamenten schneller vorantreiben. Krankenhäuser und behandelnde Ärzte können die Behandlungsleitlinien anpassen und individualisierte Therapieoptionen vorschlagen. „Je besser wir die Daten verstehen, die bei der Behandlung unserer Krebspatienten im klinischen Alltag anfallen, desto mehr können wir aus jedem Patienten, jedem Behandlungsverlauf lernen und dieses Wissen für zukünftige Patienten einsetzen“, sagt Prof. Dr. Christian Brandts, Direktor des UCT Frankfurt. „Auch die Krebsforschung hier am Standort profitiert von der Kooperation, zum Beispiel durch die Weiterentwicklung unserer Forschungsdatenbank und den wissenschaftlichen Austausch mit den internationalen Netzwerkpartnern“, ergänzt er.
Analyseergebnisse fließen rasch in internationale Forschungsprojekte ein
Eingebettet in die Versorgungs- und Forschungsinfrastrukturen des Universitätsklinikums arbeitet im UCT Frankfurt ein gemeinsames Team aus Onkologen, Tumordokumentaren, Datenbank-Experten und Statistikern daran, Gesundheitsdaten zu erfassen, nutzbar zu machen und auszuwerten. Dr. Marc Rohde, operativer Leiter des OEN bei IQVIA, lobt die partnerschaftliche Zusammenarbeit: „Durch die enge Kooperation des ganzen Teams können neue Studien nun noch genauer und schneller geplant und mit einer hohen wissenschaftlichen Qualität durchgeführt werden. Der Erfolg dieses Ansatzes hat sich bereits im Pilotprojekt gezeigt, bei dem die Analyseergebnisse innerhalb weniger Wochen in ein europäisches Forschungsprojekt zur Untersuchung des Behandlungserfolgs bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs einfließen konnten.“ Wie jede andere Studie werden Studien auf Basis von „Real World Data“ durch eine Ethikkommission begutachtet. Selbstverständlich gelten strenge nationale und internationale Datenschutzvorgaben. Bei der Durchführung gewährleistet das Universitätsklinikum Frankfurt zu jeder Zeit die Sicherheit der Gesundheitsdaten. Innerhalb des OEN stehen die Analyseergebnisse nur in aggregierter und anonymisierter Form zur Verfügung, die keine Rückschlüsse auf einzelne Personen erlaubt. Im Fokus der Forschungsprojekte steht der wissenschaftliche Austausch: Alle Erkenntnisse, die im Rahmen dieser europäischen Forschungspartnerschaft gewonnen werden, sollen veröffentlicht und der onkologischen Forschergemeinschaft weltweit verfügbar gemacht werden.
Das UCT Frankfurt ist als deutschlandweit erstes Comprehensive Cancer Center dem OEN beigetreten. Im OEN arbeiten in der Krebsforschung führende Zentren länderübergreifend in Forschungsprojekten mit IQVIA zusammen, darunter die Leeds Teaching Hospitals in England, das Instituto Português de Oncologia do Porto in Portugal, das Institut de Cancérologie de l'Ouest in Frankreich sowie weitere spezialisierte Einrichtungen in Österreich, Rumänien, Italien, Spanien, Belgien und Schweden.
Über das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT)
Das UCT ist eine gemeinsame Institution des Universitätsklinikums Frankfurt und des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität sowie des Krankenhauses Nordwest. Es vernetzt die verschiedenen Fachdisziplinen in der onkologischen Diagnostik, Behandlung, Forschung und Ausbildung miteinander. Das UCT arbeitet auf Grundlage evidenzbasierter Leitlinien, fördert die Grundlagenforschung sowie die anwendungsbezogene Forschung, um Innovationen rasch in klinischen Studien zu evaluieren. Das UCT kooperiert eng mit umliegenden Krankenhäusern und Praxen im Großraum Frankfurt / Rhein-Main, um die bestmögliche heimatnahe Versorgung onkologischer Patienten zu gewährleisten. Die Deutsche Krebshilfe hat das UCT als eines von 13 deutschen Zentren als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Damit ist das UCT das einzige Onkologische Spitzenzentrum in Hessen. Weitere Informationen über das UCT finden Sie unter www.uct-frankfurt.de.
Über das Universitätsklinikum Frankfurt
Das Universitätsklinikum Frankfurt, gegründet im Jahr 1914, zählt zu den führenden Hochschulkliniken Deutschlands. Es bietet seinen Patientinnen und Patienten eine bestmögliche medizinische Versorgung in 32 medizinischen Kliniken/Instituten. Der enge Bezug zur Wissenschaft – Klinikum und Fachbereich Medizin betreiben zusammen 20 Forschungsinstitute – sichert den Patientinnen und Patienten eine zeitnahe Umsetzung neuer Erkenntnisse in die therapeutische Praxis. Rund 1.500 stationäre und tagesklinische Betten stehen zur Verfügung. Zahlreiche Institute widmen sich medizinisch-wissenschaftlichen Spezialleistungen. Jährlich werden 51.000 stationäre und 227.000 ambulante Patientinnen und Patienten betreut. Besondere interdisziplinäre Kompetenz besitzt das Universitätsklinikum unter anderem auf den Gebieten der Neurowissenschaften, Onkologie und kardiovaskulären Medizin. Auch als Standort für Organ- und Knochenmarktransplantationen, Dialyse sowie der Herzchirurgie nimmt es besondere Aufgaben der überregionalen medizinischen Versorgung wahr. Neben der Herzchirurgie besteht beim Versorgungsauftrag nach dem Hessischen Krankenhausgesetz auch in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, der Dermatologie und der Kinder- und Jugendpsychiatrie ein Alleinstellungsmerkmal für die Region Frankfurt-Offenbach. Über 6.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich rund um die Uhr um die Patientinnen und Patienten.
Über IQVIA™
IQVIA (NYSE: IQV) ist ein führender, globaler Anbieter von zukunftsweisender Analytik, Technologielösungen und klinischer Auftragsforschung für Life Science Unternehmen. Entstanden durch den Zusammenschluss von IMS Health und Quintiles, nutzt IQVIA Erkenntnisse der interdisziplinären Human Data Science und verbindet so Stringenz und Klarheit der Data Science mit dem kontinuierlich wachsenden Anwendungsbereich Human Science. Auf dieser Grundlage unterstützt IQVIA Unternehmen darin, neue Ansätze in der klinischen Entwicklung und in der Vermarktung zu verfolgen, ihr Innovationstempo zu steigern und bessere Ergebnisse in der Gesundheitsversorgung zu erzielen. Getragen von IQVIA CORE™, generiert IQVIA einzigartige und praxisrelevante Erkenntnisse an der Schnittstelle von umfassenden Analysen, transformativen Technologien, ausgewiesener Branchenexpertise und Umsetzungskompetenz. Mit rund 67.000 Mitarbeitern ist IQVIA in mehr als 100 Ländern tätig.
IQVIA ist weltweit führend in Datenschutz und -sicherheit. Das Unternehmen nutzt ein breites Spektrum an Technologien und Sicherheitsmaßnahmen bei der Generierung, Analyse und Verarbeitung von Informationen. So unterstützt IQVIA Akteure im Gesundheitswesen darin, Krankheitsbilder zu identifizieren sowie mit entsprechenden Behandlungspfaden und Therapien zu verbinden, um bessere Behandlungsergebnisse zu erreichen. Das umfassende Know-how von IQVIA verhilft Unternehmen aus Biotechnologie, Medizintechnik, pharmazeutischer Industrie und medizinischer Forschung, staatlichen Einrichtungen, Kostenträgern und anderen Akteuren im Gesundheitswesen zu einem tieferen Verständnis von Versorgungsbedingungen, Krankheiten und wissenschaftlichen Fortschritten und unterstützt sie so auf ihrem Weg zu größeren Behandlungserfolgen. Weitere Informationen finden Sie auf www.IQVIA.de.
Für weitere Informationen:
Dr. Gisela Maag
Pressesprecherin
IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG
Fon: (069) 6604 - 4888
E-Mail: gisela.maag@iqvia.com
Internet: www.iqvia.com
Felicitas Cremer
Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen (UCT), Universitätsklinikum Frankfurt
Fon: (069) 6301 - 87335
E-Mail: felicitas.cremer@kgu.de
Internet: www.uct-frankfurt.de