Bei der so genannten Lobektomie, also der Freilegung und Entfernung großer Gewebelappen, werden minimalinvasiv durch kleinstmögliche Zugänge in den Oberkörper befallene Lungenteile reseziert und geborgen. Daher ist diese Operation für Patienten um ein Vielfaches schonender als die bisherigen konventionell-chirurgischen Eingriffe. Mediziner aus ganz Europa kommen nach Frankfurt, um in dem Verfahren geschult zu werden. Bis heute ist die Uniklinik in Europa das einzige Haus, das die neuartige Methode anwendet. Die Entwicklung der Lungenlappenentfernungen dauerte 12 Jahre. Der Durchbruch kam 2011 mit der Verwendung der Da-Vinci-Methode. Die Entwicklungsphase ist nun abgeschlossen, sodass das Verfahren in die reguläre Anwendung geht. Es kann derzeit in Frankfurt schon rund 35 Patienten im Jahr zur Verfügung stehen.
Patientenkomfort ergänzt Patientensicherheit
Die Patienten erholen sich von dem Da-Vinci-Eingriff, im Vergleich zu einer konventionellen Methode, schneller und schmerzfreier. Sie können in der Regel schon am Tag nach der Operation aufstehen und sich frei auf der Station bewegen. Aufgrund der neuartigen Schmerzfreiheit und der geringen körperlichen Beeinträchtigung bei normalen Alltagsbelastungen erfolgt die Entlassung aus der stationären Behandlung meist nach wenigen Tagen.
Mit OP-System durchs Schlüsselloch
Die Schlüssellochchirurgie gehört zu den inzwischen etablierten Techniken der modernen Chirurgie. Die mit kleinen Hautschnitten durchgeführten Operationen sind für den Patienten schonender und hinterlassen kosmetisch optimale Resultate. Das neue Verfahren wird ermöglich durch technologische Fortschritte, wie 3D-HD-Videoübertragung, und durch spezielle Instrumente, die eine größere Bewegungsfreiheit erlauben als das menschliche Handgelenk. Die Frankfurter Operateure besitzen große Erfahrung bei der Anwendung minimalinvasiver Techniken. „Im Vergleich zu den herkömmlichen endoskopischen Operationen bietet das Da-Vinci-System dem Patienten den Vorteil, noch schonender und sicherer das Ziel einer kompletten Tumorfreiheit zu erreichen“, so Prof. Dr. Peter Kleine, Operateur und Leiter des Schwerpunkts Thoraxchirurgie der Klinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie. „Die beweglichen Instrumente in Verbindung mit neuester 3D-Technologie werden in Zukunft weitere endoskopische Fortschritte ermöglichen.“ Zudem erlauben moderne Klammernahtgeräte das sichere Durchtrennen von Blutgefäßen und Bronchien. Auch an deren steter Weiterentwicklung arbeitet das Frankfurter Uniklinikum aktuell mit den Herstellerfirmen.
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Prof. Dr. Peter Kleine
Leiter des Schwerpunkts Thoraxchirurgie
Klinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie
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