In Deutschland erkranken jährlich etwa 480.000 Menschen an Krebs. Mit etwa 115.000 stellen Patienten mit Tumoren der Verdauungsorgane hiervon die größte Gruppe. Entscheidend für den Behandlungserfolg dieser häufig bei Diagnosestellung bereits fortgeschrittenen Krebserkrankungen ist eine optimal abgestimmte interdisziplinäre Versorgung. Das Viszeralonkologische Zentrum am Universitätsklinikum Frankfurt wurde gerade von OnkoZert, dem unabhängigen Zertifizierungsinstitut der Deutschen Krebsgesellschaft, erfolgreich begutachtet – erstmals in allen vier Behandlungsschwerpunkten Darm-, Pankreas- und Magenkrebs sowie hepatobiliäre Tumoren. Damit ist das Frankfurter Universitätsklinikum neben der Charité in Berlin einer von nur zwei Standorten in Deutschland, der in allen vier Bereichen zertifiziert ist. Nach eingehender Prüfung bescheinigt die Deutsche Krebsgesellschaft dem Frankfurter Zentrum eine vorbildliche Erfüllung der Vorgaben: „Die Kompetenz in den einzelnen Fachbereichen und die sehr gute interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglichen eine konsequente leitliniengerechte und individuelle Therapie der Patienten.“
Medizinische Versorgung weiter optimiert
Der Anspruch an ein zertifiziertes Zentrum ist hoch: Es muss Diagnostik, Therapie und Nachsorge auf medizinisch und wissenschaftlich höchstem Niveau sowie alle Möglichkeiten einer unterstützenden Behandlung aus einer Hand bieten. Die kontinuierliche Einhaltung der fachlichen Anforderungen an geprüfte Viszeralonkologische Zentren wird jährlich durch das unabhängige Zertifizierungsinstitut OnkoZert überwacht.
Gegenüber der Erstzertifizierung 2008 – zunächst des Darmkrebszentrums – haben die Prüfer eine noch weitergehende qualitative Professionalisierung ausgemacht. Verbesserungen betreffen sowohl die individuelle Patientenversorgung als auch strukturierte Maßnahmen zur Qualitätssteigerung. „Wir haben in den letzten Jahren sowohl durch Erneuerungen in der medizinischen Infrastruktur als auch durch bauliche Maßnahmen die Behandlungsmöglichkeiten unseres Zentrums kontinuierlich verbessert“, erläutert Prof. Stefan Zeuzem, Direktor der Medizinischen Klinik 1. Die positiven Veränderungen spiegeln sich in einer deutlich gestiegenen Anzahl von Patienten wider, die sich mit der Diagnose einer Krebserkrankung der Verdauungsorgane am Universitätsklinikum vorstellen. Das Gütesiegel „Viszeralonkologisches Zentrum“ der Deutschen Krebsgesellschaft garantiert eine ganzheitliche Versorgung von Patienten durch ein Netzwerk von Spezialisten unterschiedlicher medizinischer und pflegerischer Fachrichtungen. „Diese Interdisziplinarität führt sowohl zu deutlich besseren Behandlungsergebnissen als auch zu einer höheren Patientenzufriedenheit“, bestätigt Prof. Wolf-Otto Bechstein, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. „Wir freuen uns über die Einschätzung der Krebsgesellschaft, dass hier eine konsequente Weiterentwicklung stattgefunden hat“, betonen Prof. Andreas Schnitzbauer, Leiter des Schwerpunkts Leber-, Gallen- und Pankreaschirurgie sowie Lebertransplantation, und PD Dr. Guido Woeste, Leiter des Schwerpunkts Ösophagus-, Magen- und kolorektale Chirurgie. „Die kontinuierliche Erweiterung unserer qualitätskontrollierten Behandlungsschwerpunkte seit Gründung des interdisziplinären Darmkrebszentrums war genau der richtige Weg“, so Dr. Christine Koch, Koordinatorin des Zentrums.
Über das Viszeralonkologische Zentrum am Universitätsklinikum Frankfurt
Neben dem 2008 gegründeten Darmkrebszentrum bestehen ein Leberzentrum und ein durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie zertifiziertes Kompetenz- und Referenzzentrum für chirurgische Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. 2011 wurde das Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebszentrum erstmals von OnkoZert als Einheit zertifiziert. Die verschiedenen Spezialgebiete der Krebsbehandlung sind eingebettet in das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt.
Jeder Patient mit einer Krebserkrankung wird am Universitätsklinikum Frankfurt in einer der mehrmals wöchentlich stattfindenden, speziellen Tumorkonferenzen besprochen und die optimale Therapie wird von Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen gemeinsam festgelegt. „Neben standardisierten Therapien bietet das Viszeralonkologische Zentrum am Universitätsklinikum Frankfurt Patienten die Teilnahme an innovativen klinischen Studien, um so den Zugang zu zukünftigen Therapiekonzepten schon heute zu ermöglichen“, so Prof. Jörg Trojan, Sprecher des Schwerpunktes Gastrointestinale Onkologie.
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