Am Donnerstag den 15. November wurde im Zentrum für Radiochirurgie und Präzisionsbestrahlung GmbH das CyberKnife in Dienst genommen. Es handelt sich um ein „state-of-the-art“-Hightech-Gerät zur Krebsbehandlung. Robotertechnologie aus der Autoindustrie wurde hierfür mit einem medizinischen Strahlengeschütz kombiniert. Der robotergeführte Strahl ersetzt bei der Entfernung von Tumoren das Skalpell – mit großen Vorteilen für die Patienten. Das in Frankfurt jetzt installierte System ist das modernste in ganz Deutschland. Für Hessen und das Rhein-Main-Gebiet handelt es sich um das erste CyberKnife überhaupt. Das Zentrum ist eine Kooperation des Zentrums für Radiochirurgie und Präzisionsbestrahlung GmbH mit dem Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt.
Bewegliche Ziele treffen
Das CyberKnife ermöglicht eine ambulante, schmerzfreie und nebenwirkungsarme radiochirurgische Krebsbehandlung. Bei der Radiochirurgie wird ein Tumor mit sehr hoher Dosis bestrahlt und damit zerstört. Die Herausforderung besteht darin, die Krebswucherung zu vernichten, ohne das unmittelbar benachbarte gesunde Gewebe zu verletzen. Das passiert bei bisherigen Methoden vor allem dann, wenn der Tumor aufgrund von Bewegungen des Patienten, etwa durch dessen Atmung, die Position verändert. Das CyberKnife löst dieses Problem, in dem es die Position des Tumors kontinuierlich verfolgt. Bei der Behandlung werden Echtzeitröntgenaufnahmen mit vorher aufgenommenen computertomografischen Bildern kontinuierlich abgeglichen. Mit Hilfe dieser Bildgebung steuert ein Computer das CyberKnife. Möglich ist das durch die bewegliche Konstruktion der Anlage, deren extrem flexibler Roboterarm den Tumor aus nicht weniger als 1.200 verschiedenen Winkeln bestrahlen kann. Die Bewegungen des Patienten werden ebenfalls in Echtzeit auf den Bruchteil eines Millimeters genau ausgeglichen. Damit zerstört das Gerät das Zielgewebe mit größter Präzision, aber unter maximaler Schonung des gesunden Restgewebes.
Komfortable Therapie: neben dem Kopf nun auch am Körper
Durch das CyberKnife ergeben sich neue Möglichkeiten für die Radiotherapie. Bislang konnte das Frankfurter Zentrum für Radiochirurgie und Präzisionsstrahlung GmbH nur Erkrankungen im Schädel behandeln. Dazu musste der Kopf des Patienten fixiert werden. Mit dem CyberKnife wird die Behandlung nun auf viele weitere Körperbereiche ausgeweitet. Belastende Kopf- oder Körperarretierungen sind nicht mehr nötig. Die Technologie eignet sich für die Bestrahlung von Tumoren in Kopf, Hals, Wirbelsäule und Rückenmark, Lunge, Oberbauch, Prostata und an Lymphknoten. Sie ermöglicht auch die Therapie von schwer zugänglichen Krebsgeschwülsten und solchen, die aus medizinischen Gründen bisher nicht operiert werden konnten. Ein weiterer Vorteil für die Patienten ist die kurze und komfortable Behandlung. Die Therapie erfolgt in einer bis fünf ambulanten Sitzungen. Es ist weder eine Vollnarkose, noch ein stationärer Aufenthalt nötig.
Europaweit beste Ausstattung
Mit dieser Erweiterung entsteht in Frankfurt eines der am besten ausgestatteten Radiochirurgiezentren in Europa. „Als einziger Standort in Deutschland können wir jetzt sowohl die GammaKnife- als auch die CyberKnife-Technologie für die Krebstherapie einsetzten“, freut sich PD Dr. Dr. Andreas Mack, der Geschäftsführer des Zentrums in Frankfurt. Dies wird durch die Kooperation zwischen dem Zentrum für Radiochirurgie und Präzisionsbestrahlung GmbH und dem Klinikum der J.W. Goethe-Universität ermöglicht. Auch der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor des Uniklinikums, Prof. Jürgen Schölmerich, betont die Vorteile dieser Zusammenarbeit: „Durch unsere Kooperation gewährleisten wir auch in der radiochirurgischen Krebsbehandlung für die Patienten Therapien auf dem weltweit neusten Stand von Forschung und Technik.“
Für weitere Informationen:
PD Dr. Dr. Andreas Mack
Zentrum für Radiochirurgie und Präzisionsbestrahlung GmbH
Fon (0 69) 67 73 – 59 10
Fax (0 69) 67 73 – 59 11
E-Mail <link>andreas.mack@hirslanden.ch
Internet <link http: www.radiochirurgie-frankfurt.de>www.radiochirurgie-frankfurt.de
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt
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