Das Programm „Sport und Krebs“ startete am 15. Februar in der Schule für Physiotherapie an der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim GmbH. Das bewegungstherapeutische Angebot richtet sich an onkologische Patienten und findet jeden Dienstag von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr statt. Alle Teilnehmer werden von Sporttherapeuten betreut. Eine Mindestvoraussetzung an Kraft, Kondition oder Geschicklichkeit besteht nicht. Die Teilnehmer sollten aber ohne fremde Hilfe ca. eine Stunde gehen können.
„Die Belastungen durch Krankheit und Therapie sollen durch die sportliche Aktivität überwunden werden“, erklärt Dr. Christian Brandts, Ärztlicher Geschäftsführer des UCT. „Sport und körperliche Aktivität können die häufig in der Behandlung auftretenden Nebenwirkungen mindern und den Patienten Kraft für den Alltag geben, was ihre Lebensqualität erhöht“, erläutert Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer, Leiter der Abteilung Sportmedizin der Goethe-Universität Frankfurt.
In den vergangenen viereinhalb Jahren konnten Prof. Banzer und seine Kollegen in Zusammenarbeit mit der Klinik für Onkologie am Krankenhaus Nordwest mehr als 300 Krebs-Patienten sportmedizinisch untersuchen und individuell anleiten. „Bereits nach vier Wochen ist eine erhöhte Ausdauerleistungsfähigkeit feststellbar“, berichtet Banzer. „Nach weiteren drei Monaten Training fallen krankheits- und therapiebedingte Müdigkeit und Abgeschlagenheit deutlich ab.“ Die Patienten berichteten über größeres Wohlbefinden.
Die Kosten für das Projekt übernimmt die Stiftung „Leben mit Krebs“, die seit 2005 ähnliche Sportprojekte für mehr als 800 Patienten mit Krebserkrankung bundesweit implementiert hat. Da das Rhein-Main-Gebiet als Zentrum zur Behandlung der onkologischen Erkrankungen angesehen wird, startete die Stiftung die meisten ihrer Projekte in dieser Region: Wiesbaden, Darmstadt, Kreis Offenbach, Bad Soden und an mehreren Orten in Frankfurt. Unterstützt wird dies durch den Hauptsponsor der Stiftung, die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung aus Bad Homburg. „Unser Ziel ist, dass jeder interessierte Patient unabhängig von seiner finanziellen Situation an einem dieser Programme regelmäßig teilnehmen kann, um damit sein Wohlbefinden unter Therapie aktiv zu verbessern“, erklärt Herr Klaus Schrott, Sprecher des Vorstandes der Stiftung „Leben mit Krebs“.
Dr. Christian Brandts sieht in der Kooperation eine Verbesserung der patientenorientierten Krebsbehandlung. „Die enge Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Sportmedizin und dem UCT ist ein weiterer Schritt in der Verbesserung der Krebstherapie unserer Patienten. Es freut uns sehr, dass dank der Stiftung „Leben mit Krebs“ die finanzielle Absicherung des Sportangebots gewährleistet werden kann.“