Seine Schwerpunkte sind die gynäkologische Onkologie, inklusive der Behandlung von Brustkrebs, und die Onko-Chirurgie. In seiner Forschung untersucht er vor allem innovative Operationsmethoden sowie Optimierungsmöglichkeiten für die Patientensicherheit im OP. Die gewonnenen Erkenntnisse bringt er unmittelbar in seine Arbeit im Operationssaal ein. Mit dem Universitätsklinikum Frankfurt leitet er jetzt einen der wenigen Standorte in Deuschland, die alle Fachgebiete der Frauenheilkunde auf höchstem Niveau anbieten können.
Zuletzt war Prof. Becker als Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik Tübingen tätig. Dort hat er die Umstellung auf minimalinvasive Operationsmethoden in der Gynäkologie forciert. Bei der minimalinvasiven Chirurgie werden zum Operieren medizinische Geräte sowie eine Kamera durch natürliche Körperöffnungen oder kleine Schnitte in den Körper eingeführt. Diese Verfahren haben für die Patientinnen den Vorteil, dass die Narben viel kleiner sind, die Operierten weniger Schmerzen haben und das Immunsystem deutlich weniger belastet wird. Zu dieser „stillen Revolution“ der operativen Medizin in der Frauenheilkunde hat nicht zuletzt Prof. Becker durch seine wissenschaftliche Tätigkeit beigetragen. Die von ihm erprobten neuen Methoden wurden als Live-Operationen im Rahmen wissenschaftlicher Kongresse übertragen und in der Folge von vielen Kliniken übernommen. Prof. Becker will damit nicht nur die Behandlung an seiner Klinik verbessern. Sein Ziel ist die Ausbildung einer ganzen neuen Generation gynäkologischer Operateurinnen und Operateure, damit möglichst viele Patienten von den vorteilhaften Operationstechniken profitieren.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt sind die sogenannten disseminierten Tumorzellen. Dabei handelt es sich um Krebszellen, die nach einer chirurgischen Entfernung des Primärtumors oder nach einer Chemo- bzw. Strahlentherapie im Körper zurückbleiben. Diese sind aufgrund ihrer geringen Anzahl nur äußerst schwer nachzuweisen, oft resistent gegenüber der Therapie und häufig für ein erneutes Wachstum des Tumors verantwortlich. Prof. Becker war daran beteiligt, eine Genanalyse zu entwickeln, um diese disseminierten Tumorzellen zu entdecken und untersuchbar zu machen. Damit ist ein erster wichtiger Schritt zur Entwicklung von Therapien gelungen, die Rückfälle bei Krebserkrankungen besser verhindern können.
Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum der J.W. Goethe-Universität ist ein national und international anerkanntes Zentrum für gynäkologische Onkologie, inklusive der Behandlung von Brustkrebs, und Geburtsmedizin. Es stehen für jedes Teilgebiet der Frauenheilkunde ausgewiesene Spezialisten mit ihren Teams als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Klinik gehört zu den wenigen Frauenkliniken in Deutschland, deren Versorgungsqualität mit dem Erwerb des Qualitätszertifikates nach DIN 9001:2000, dem Onko-Zert (Deutsche Krebsgesellschaft) und der Europäischen Anerkennung nach EUSOMA nachgewiesen und zertifiziert ist. Die Geburts- und Pränatalmedizin innerhalb der Klinik ist das führende Perinatalzentrum auf der höchsten Versorgungsstufe (Level 1) in Hessen. Die landesweit meisten Frühgeburten mit Geburtsgewichten unter 1.250g und unter 1.500g werden hier durchgeführt. Hinzu kommt eine hohe Zahl an Geburten bei Kindern mit versorgungspflichtigen Erkrankungen und Fehlbildungen. Der Schwerpunkt Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin bietet für Paare mit Kinderwunsch alle Verfahren der modernen Reproduktionsmedizin.
Vita
Sven Becker studierte Humanmedizin in Mainz, Paris und Tokio. Die fachärztliche Weiterbildung in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe führten ihn über das Klinikum rechts der Isar (Technische Universität München) an die Johns Hopkins Universität in Baltimore. Dort erhielt er die Anerkennung als Amerikanischer Facharzt für „Gynecology and Obstetrics“. In Tübingen legte er wenig später auch die deutsche Facharztprüfung in „Frauenheilkunde und Geburtshilfe“ ab. Außerdem absolvierte er die Zusatzausbildungen „Spezielle Operative Gynäkologie/Gynäkologische Onkologie“, „Spezielle Geburtshilfe und Perinatologie“ sowie „Palliativmedizin“. Nach seiner Habilitation zum Thema „Tumorzelldissemination und Tumorzellpersistenz beim Mammakarzinom – Einfluss der systemischen Therapie und Charakteristika der dissminierten Zellen“ wurde ihm von der Universität Tübingen eine „Außerplanmäßige Professur“ verliehen. Vor seiner Berufung nach Frankfurt war er zuletzt Leitender Oberarzt der Tübinger Universitäts-Frauenklinik.
Für weitere Informationen:
Prof. Dr. med Sven Becker
Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fon (0 69) 63 01 – 51 15
Fax (0 69) 63 01 – 63 17
E-Mail <link>sven.becker@kgu.de