Kindern den Krebs spielerisch erklären

Verein überreicht Puppenhaus für die Familiensprechstunde der Psychoonkologie des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT)

Am heutigen Montag durfte sich das Team der Psychoonkologie des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) am Universitätsklinikum Frankfurt über ein handgemachtes Puppenhaus samt Einrichtung im Wert von 1.500 Euro freuen: In einer Feierstunde überreichten Winfried und Erika Gärtner im Namen des Vereins Winni’s Puppenhaus Museum e.V. das 1,60 Meter hohe, von drei Seiten bespielbare Haus. Der Verein aus Hainburg hatte das Haus im Fernsehen vorgestellt, und die Psychoonkologie des UCT war unter den besten Bewerbern als glücklicher Gewinner hervorgegangen. Das Puppenhaus soll künftig für die Beratungsarbeit mit Kindern krebskranker Eltern genutzt werden. 

Aus der klinischen Praxis weiß man, dass Kinder von krebskranken Menschen ein besonderes Augenmerk brauchen: Sie leiden besonders darunter, wenn über die Erkrankung nicht gesprochen wird, Behandlungsfolgen verschwiegen oder ihre Sorgen nicht ernst genommen werden. In der Familiensprechstunde unterstützt Psychoonkologin Dr. Bianca Senf junge Familien bei der Kommunikation über den Krebs. Das Puppenhaus soll fortan in der Sprechstunde zum Einsatz kommen.

Puppenhäuser bieten viele Spielmöglichkeiten für Kinder unterschiedlicher Entwicklungsstufen. Oft stellen Kinder Situationen aus dem Alltag nach, die sie beschäftigen. „Dieses tolle Puppenhaus eignet sich hervorragend für den Einsatz in unserer Familiensprechstunde“, erklärt Dr. Bianca Senf. Das Team der UCT Psychoonkologie unterstützt und begleitet Krebspatientinnen  und -patienten von der Diagnose an. Betroffene erhalten beispielsweise Beratung zu Krankheitsverarbeitung, Stressmanagement oder Umgang mit Angst. Das ganzheitliche Konzept bezieht dabei die Lebenssituation der Betroffenen inklusive ihrer Familie und Angehörigen mit ein. „Schon die Jüngsten, ab etwa drei Jahren, können mit dem Puppenhaus spielen. Das Spiel kann mir Aufschluss darüber geben, wie die Kinder die Krebserkrankung des Elternteils erleben und welche Sorgen sie haben. Und natürlich kann ich mithilfe der Puppen auch spielerisch erklären, was gerade mit Mama oder Papa passiert“, so die Leiterin der Psychoonkologie des UCT weiter. Das Besondere an der Psychoonkologie am Universitätsklinikum Frankfurt ist, dass sie einen präventiven Ansatz verfolgt. Dies ist vor allem deshalb möglich, weil die Psychoonkologie schon seit über zehn Jahren von großzügigen Spenden des Vereins Projekt Schmetterling unterstützt wird.

Der Verein Winni's Puppenhaus Museum verschenkt jährlich ein bis zwei handgebaute Puppenhäuser, die Kin-dern in sozialen Einrichtungen oder im Krankenhaus zugutekommen. Etwa zwei Monate dauert es, bis Winfried Gärtner ein Puppenhaus fertig gestellt hat. Seine Frau Erika kümmert sich um die Innenausstattung und Dekoration. „Ein Vollzeitjob“, meinen die Gärtners lachend. „Aber dabei geht es nicht ums Geld – die schönste Belohnung für mich ist, wenn wir wieder ein paar Kinderaugen zum Leuchten gebracht haben“, ergänzt Winfried Gärtner, der wie seine Frau ganz auf den Arbeitslohn verzichtet. 

Seinen Anfang nahm alles mit dem Puppenhaus, das Gärtner vor fast 20 Jahren für seine Enkelin bastelte und immer weiter perfektionierte. Inzwischen ist eine Leidenschaft daraus geworden. Bereits 26 selbstgebaute Puppenhäuser hat das Ehepaar mittlerweile an Einrichtungen und Projekte für Kinder in ganz Deutschland verschenkt. 2016 eröffnete der Verein das Puppenhaus-Museum in Hainburg. Dort sind weitere 120 Puppenhäuser und Puppenstuben zu bewundern. Mehr Informationen unter www.puppenhaus-museum.de

Im Bild v.l.n.r.: Günter Arndtmann (UCT Psychoonkologie), Erika und Winfried Gärtner (Winni’s Puppenhaus Museum e.V.), Dr. Bianca Senf (Leitung UCT Psychoonkologie), Christina Henkel, Paula Maiwurm und Isabell Eurich (UCT Psychoonkologie)

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Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen (UCT)
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