Dank der großzügigen Spende von Frankfurter Mitarbeitern der Lufthansa-Gruppe und dem Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.“ konnte die Kinderonkologie am Universitätsklinikum Frankfurt ein neues Ultraschallgerät in Betrieb nehmen. Bei der feierlichen Übergabe der Spende am heutigen Montag dankten Prof. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums, und Prof. Thomas Klingebiel, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, den Mitarbeitern der Lufthansa und dem Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.“ für ihr Engagement.
„Diese Spende ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie engagierte Bürger dazu beitragen können, die Behandlung unserer Patientinnen und Patienten noch weiter zu verbessern. Dafür danken wir den Mitarbeitern der Lufthansa und dem Verein ‚Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.‘ sehr herzlich“, erklärte Prof. Graf.
Prof. Klingebiel ergänzte: „Gerade wenn ein Kind an Krebs erkrankt, beginnt eine schlimme Zeit für die ganze Familie. Wir geben alles, um die kleinen Patientinnen und Patienten vollständig zu heilen. Mit dem neuen Ultraschallgerät können wir die Behandlung nun noch angenehmer gestalten. Dafür sind wir den großzügigen Spendern sehr dankbar.“
Ultraschall in der Kinderonkologie essentiell
Aufgrund der hohen Strahlenbelastung können bei Kindern nur in gut begründeten Ausnahmefällen Röntgen- oder CT-Aufnahmen gemacht werden. Auch Untersuchungen im MRT sind für sie oft nur unter Vollnarkose möglich, da sie lange dauern und die enge Röhre und die lauten Geräusche die jungen Patienten ängstigen. Bei der Untersuchung von krebskranken Kindern ist daher der Ultraschall das wichtigste technische Gerät. Es ist schnell griffbereit und kann von den behandelnden Ärzten direkt auf der Station eingesetzt werden. Außerdem kann nahezu jeder Bereich des Körpers – vom Kopf über den Brustraum zu den Armen und Beinen – mit einem Ultraschallgerät in hochauflösender Qualität untersucht werden.
Wichtige Zeitersparnis – angenehmere Behandlung
Das neu angeschaffte Gerät bietet einen zusätzlichen Vorteil. Bei krebskranken Kindern ist eine schnelle Diagnostik oft lebenswichtig. Säuglinge – zum Beispiel mit Bauchtumoren – können durch Störungen in der Nierenfunktion, Kreislaufbelastung oder Blutaufstau schnell in lebensgefährliche Situationen geraten. Als eine von wenigen onkologischen Kinderkliniken in Deutschland kann die Frankfurter Kinderonkologie den Kindern Gewebeproben selbst auf Station entnehmen und gewinnt so wertvolle Zeit. Bislang bestand aber mit dem vorhandenen Ultraschallgerät nicht die Möglichkeit, die Nadel auf ihrem Weg durch das Gewebe zum Tumor nachzuverfolgen. Stattdessen musste eine aufwändige MRT durchgeführt werden. Das neue Ultraschallgerät ist dazu nun in der Lage. Dadurch können die Ärzte innerhalb kürzester Zeit repräsentative Proben in ausreichender Menge gewinnen. Dank der Netzwerkfähigkeit des neuen Ultraschalls können die Untersuchungsergebnisse außerdem schnell anderen Ärzten innerhalb der Klinik zugänglich gemacht werden.
60.000 Euro aus privaten Spenden
Die Initiative für die Spende war von Mitarbeitern der Lufthansa-Gruppe in Frankfurt ausgegangen, die spontan eine Weihnachtsspendenaktion bei Kollegen, Freunden und Bekannten gestartet hatten. Fast 50 Prozent des neuen Ultraschallgerätes für die Kinderonkologie des Universitätsklinikums Frankfurt konnten damit finanziert werden. Der Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.“ konnte durch einen Spender die andere Hälfte abdecken.
„Zur Verbesserung der personellen Situation im stationären und ambulanten Bereich trägt der Verein unter anderem durch die Finanzierung einer erheblichen Anzahl an Drittmittelstellen bei. Die Begleitung, Betreuung und Unterstützung der erkrankten Kinder und Jugendlichen in der Zeit zwischen Diagnose und Therapie ist sinnvoller Satzungszweck des Vereins ‚Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.‘“, betont die Vereinsvorsitzende Karin Reinhold-Kranz.
Eckhard Brenner, Birgit Rohleder und Ina Hinze, Hauptinitiatoren der Spendenaktion bei der Lufthansa-Gruppe, erklärten bei der Übergabe: „Wir sind alle sehr glücklich, dass wir dem Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt, Prof. Klingebiel, den dringlichen Wunsch nach einem hochmodernen Ultraschallgerät erfüllen konnten. Damit werden den erkrankten Kindern unnötige Wege auf dem Klinikgelände erspart. Alle wichtigen Untersuchungen können auch am Bett durchgeführt werden, bei Kleinkindern auch vielleicht sogar etwas entspannter im Arm der Eltern.“
Nationale Dekade gegen Krebs
Brenner wies darauf hin, dass jährlich inzwischen fast 500.000 Menschen in Deutschland an Krebs neu erkranken, davon allein 2.200 Kinder. Daher wurde vom Bundesforschungsministerium zu Beginn des Jahres die „Nationale Dekade gegen Krebs“ ausgerufen. Ziel ist es, mit weiteren Partnern rund um Krebsforschung, Krebsprävention und Früherkennung dieser Krankheit besser und noch passgenauer begegnen zu können, ihren Anstieg zu stoppen und umzukehren.
Flugkapitän Fokko Doyen, erster Vorsitzender von „Cargo Human Care“ (CHC), in dessen Verein sich viele Fachärzte aus dem Rhein-Main-Gebiet sowie Mitarbeiter der Lufthansa Cargo engagieren, bedankte sich im Gegenzug für die medizinische Unterstützung, die Ärzte des Universitätsklinikums in der Vergangenheit freiwillig in sogenannten Medical Camps in Nairobi/Kenia geleistet haben. Seine Freude war groß, dass sich diesmal viele Mitarbeiter der Lufthansa Cargo und CHC-Mitglieder mit einer Spende an das Universitätsklinikum erkenntlich zeigen konnten. Er verabschiedete sich pünktlich, um anschließend eine MD11-Frachtmaschine der Lufthansa Cargo an den Golf für den Weiterflug nach China zu steuern.
Über den Verein „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.“
Der Verein setzt sich schon seit über 35 Jahren für krebskranke Kinder in Frankfurt ein und ist eine wichtige Stütze der Kinderonkologie. Er begleitet Kinder und deren Familien während der belastenden Zeit einer Krebserkrankung und setzt sich dafür ein, die Lebensqualität für sie so gut wie möglich zu erhalten. Zudem fördert und finanziert der Verein wissenschaftliche Projekte, die nach besseren Heilungschancen für krebskranke Kinder forschen, und unterhält ein eigenes Forschungshaus. www.kinderkrebs-frankfurt.de
Im Bild v.l.n.r.: Dr. Chmelnik, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin; Prof. Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender Universitätsklinikum Frankfurt; E. Brenner, Betriebsrat LH Cargo AG; M. Geyer, Ringeltaube LSG; A. Abel-Resch, Betriebsrätin LH Cargo AG; F. Doyen, Cargo Human Care u. Flugkapitän; Dr. Schöning, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin; B. Rohleder, Betriebsrätin Deutsche LH AG; Prof. Klingebiel, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin; K. Reinhold-Kranz, Vorsitzende Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.; S. Stroh, Vorstand Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.; A. Haines, Vorstand Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.
Für weitere Informationen:
Christoph Lunkenheimer
Pressesprecher
Stabsstelle Kommunikation
Universitätsklinikum Frankfurt
Telefon: (069) 6301-86442
E-Mail: christoph.lunkenheimer@kgu.de
Web: www.kgu.de