Lungenkrebs ist beim Mann in Deutschland die häufigste Krebstodesursache und ist auch bei der Frau nicht weit von dieser unrühmlichen Spitzenposition entfernt. Die Versorgung von Patienten mit einem Lungenkarzinom kann aber auf internationalem Spitzenniveau nicht mehr allein von Pneumologen, also Lungenheilkundlern, sichergestellt werden, sondern ist nur in einem multiprofessionellen und interdisziplinären Team zu gewährleisten. An der Uniklinik Frankfurt haben sich alle nötigen Fachrichtungen zum Universitären Lungenkrebszentrum Frankfurt zusammengeschlossen und sind nun für ihre Zusammenarbeit ausgezeichnet worden. Die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft wird nur dann zuerkannt, wenn Prozesse und Qualität der Versorgung auf höchstem Niveau nachgewiesen werden können. Mit Frankfurt hat jetzt das erste universitäre Lungenkrebszentrum in Hessen dieses Qualitätssiegel erhalten.
„Schon in der Vergangenheit haben selbstverständlich alle Akteure, die an der Versorgung von Lungenkrebspatienten beteiligt sind, vertrauensvoll zusammengearbeitet“, berichtet Prof. TOF Wagner, Leiter der Pneumologie und des Lungenkrebszentrums. Er ergänzt: „Das war aber eine noch nicht standardisierte Kooperation. Mit dem Beginn der Arbeit im Universitären Lungenkrebszentrum Frankfurt vor einigen Jahren wurden ganz verbindliche Strukturen und nachhaltige Konzepte etabliert zur Verkürzung der Zeiten von der Erstvorstellung, über die Diagnose und schließlich bis zum Beginn der Therapie. Das hat die Qualität und Patientenzufriedenheit weiter verbessert. Wir freuen uns, dass dieses hervorragende Behandlungsniveau jetzt auch von der Deutschen Krebsgesellschaft bestätigt wurde.“
„Mit der Zertifizierung konnten wir nachweisen, wie gut unser Angebot der Komplettversorgung unter einem Dach tatsächlich ist. Wir haben ja hier alles vor Ort – von der Diagnostik einschließlich PET-CT über alle Elemente der Behandlung mit Chirurgie, Chemo- und den verschiedenen Formen der Bestrahlungstherapie bis hin zur palliativmedizinischen Versorgung, Schmerzambulanz, Ernährungstherapie und Psychoonkologie“, berichtet Prof. Peter Kleine, Leiter der Thoraxchirurgie und stellvertretender Leiter des neuen Zentrums. „Die Zusammenarbeit funktioniert dabei wirklich bestens und kommt natürlich unseren Patienten zugute.“
Höchste Qualitätsstandards
Die Deutsche Krebsgesellschaft will durch das Zertifizierungssystem die Betreuung von Krebspatienten verbessern und ihnen eine umfassende Behandlung ermöglichen, die sich an höchsten Qualitätsmaßstäben orientiert. Kliniken werden mit einem Zertifikat ausgezeichnet, wenn sie in einem Prüfverfahren nachgewiesen haben, dass sie die hohen Standards in der onkologischen Patientenversorgung erfüllen. Im Rahmen einer jährlichen Folgekontrolle vor Ort müssen die Zentren nachweisen, dass ihre Arbeit den fachlichen Anforderungen genügt und ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem etabliert ist. Eine interdisziplinäre Expertenkommission aktualisiert die geforderten Qualitätsstandards regelmäßig auf der Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Neben den medizinischen Disziplinen sind daran auch Psychologen, Sozialarbeiter und Patientensprecher beteiligt.
Gebündelte Kompetenz
Das Universitäre Lungenkrebszentrum Frankfurt bietet sämtliche Optionen in Diagnostik, präoperativer Bestandsaufnahme, Chirurgie, Strahlen- und Chemotherapie an. Die Heilungsstrategie für jeden einzelnen Patienten wird in wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenzen besprochen, an denen Experten aus Thoraxchirurgie, Pneumologie, Internistischer Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologie und bei Bedarf auch aus anderen Fachdisziplinen teilnehmen. Das Universitäre Lungenkrebszentrum Frankfurt ist integriert in das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT). Dabei handelt es sich um eines der wenigen in Deutschland durch die Deutsche Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren, deren Schwerpunkt neben der Patientenversorgung auch auf Forschung und Lehre liegt.
Für weitere Informationen:
Prof. Dr. T.O.F. Wagner
Leiter des Schwerpunkts Pneumologie/Allergologie
und des Universitären Lungenkrebszentrums
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt
Fon (0 69) 63 01 – 63 36
Fax (0 69) 63 01 – 63 35
E-Mail <link>t.wagner@em.uni-frankfurt.de
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt
Fon (0 69) 63 01 – 77 64
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E-Mail <link>ricarda.wessinghage@kgu.de
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