Erst­ma­lig in Deutsch­land: Me­ta­sta­sen ei­nes Schild­drü­sen­kar­zi­noms durch Hit­ze zer­stört

Die Kli­nik für Nu­kle­ar­me­di­zin am Frank­fur­ter Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum hat als ers­te Kli­nik über­haupt Me­ta­sta­sen ei­nes Schild­drü­sen­kar­zi­noms durch Ther­moa­b­la­ti­on be­han­delt.

Schild­drü­sen­kno­ten sind ein sehr häu­fi­ges Phä­no­men. Fast 20 Pro­zent al­ler Deut­schen ha­ben ei­nen oder meh­re­re. Wäh­rend die meis­ten die­ser Ge­schwuls­te gut­ar­tig sind, han­delt es sich bei rund 0,2 Pro­zent um bös­ar­ti­ge Kar­zi­no­me. Nach ei­ner Schild­drü­sen­ope­ra­ti­on und an­schlie­ßen­der Ra­dio­jodthe­ra­pie sind die be­trof­fe­nen Pa­ti­en­ten in der Re­gel er­folg­reich the­ra­piert. In sel­te­nen Fäl­len wirkt die Ra­dio­jodthe­ra­pie je­doch nicht. Bis­her wa­ren dann er­neu­te Ope­ra­tio­nen oder ei­ne Che­mo­the­ra­pie not­wen­dig.
Im Deut­schen Zen­trum für Ther­moa­b­la­ti­on von Schild­drü­sen­kno­ten der Kli­nik für Nu­kle­ar­me­di­zin am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Frank­furt wur­de jetzt ei­ne Pa­ti­en­tin mit Me­ta­sta­sen ei­nes Schild­drü­sen­kar­zi­noms er­folg­reich mit­tels Ther­moa­b­la­ti­on the­ra­piert. „Wenn sich die sehr gu­ten Er­geb­nis­se bei wei­te­ren Ein­sät­zen be­stä­ti­gen, ha­ben wir ei­ne her­vor­ra­gen­de Al­ter­na­ti­ve für die Be­hand­lung von Hals­me­ta­sta­sen von Schild­drü­sen­krebs für Pa­ti­en­ten, bei de­nen ei­ne Ra­dio­jodthe­ra­pie, Ope­ra­ti­on oder Che­mo­the­ra­pie nicht mög­lich ist“, er­klärt Prof. Frank Grün­wald, Lei­ter des Ther­moa­b­la­ti­ons­zen­trums. „Das Ver­fah­ren ist ef­fek­tiv und im Ver­gleich mit ei­ner Ope­ra­ti­on oder Che­mo­the­ra­pie sehr ne­ben­wir­kungs­arm“, er­gänzt PD Dr. Hue­dayi Kor­ku­suz, der die Be­hand­lung durch­ge­führt hat.

Ef­fek­tiv und scho­nend

Die Ther­moa­b­la­ti­on ist ein Ver­fah­ren, das bei gut­ar­ti­gen Schild­drü­sen­kno­ten sehr er­folg­reich er­probt wur­de. Un­ter lo­ka­ler Be­täu­bung wird ei­ne klei­ne Son­de durch die Haut in den Schild­drü­sen­kno­ten ein­ge­führt. Durch die­ses Röhr­chen len­ken die Ärz­te Hit­ze auf den Kno­ten – in die­sem Fall die Me­ta­sta­se. Sie wird durch die Tem­pe­ra­tur­er­hö­hung zer­stört und wird da­nach selbst­stän­dig vom Kör­per ab­ge­baut. Die Dau­er der Be­hand­lung be­trägt je nach Grö­ße der Me­ta­sta­se zwi­schen zehn und 15 Mi­nu­ten. Ein sta­tio­nä­rer Auf­ent­halt ist da­für nicht not­wen­dig. Durch die Be­hand­lung ent­ste­hen kei­ne Nar­ben auf der Haut.
Im ak­tu­el­len Fall wur­de ei­ne 86-jäh­ri­ge Pa­ti­en­tin be­han­delt. Ihr wur­de 2001 die Schild­drü­se ent­fernt. In der Nach­sor­ge stieg der Tu­mor­mar­ker, ein In­di­ka­tor für Krebs­zel­len, wie­der an. Die Ul­tra­schall­un­ter­su­chung brach­te dann Ge­wiss­heit. Im Hals­be­reich be­fand sich ei­ne Lymph­kno­ten­me­ta­sta­se des Schild­drü­sen­kar­zi­noms. Ei­ne er­neu­te Ope­ra­ti­on wur­de je­doch von den be­han­deln­den Ärz­ten auf­grund des sehr ho­hen Ri­si­kos ab­ge­lehnt. Die Pa­ti­en­tin stell­te sich dar­auf­hin die­sen Fe­bru­ar in der Kli­nik für Nu­kle­ar­me­di­zin vor. Die Me­di­zi­ner des Deut­schen Zen­trums für Ther­moa­b­la­ti­on von Schild­drü­sen­kno­ten konn­ten die Me­ta­sta­se er­folg­reich zer­stö­ren. In der Ver­laufs­kon­trol­le fand sich be­reits nach drei Mo­na­ten ei­ne 80-pro­zen­ti­ge Vo­lu­men­re­duk­ti­on der Lymph­kno­ten­me­ta­sta­se, ver­bun­den mit ei­ner Nor­ma­li­sie­rung des Tu­mor­mar­ker­spie­gels im Blut.

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