Das Universitätsklinikum Frankfurt beteiligt sich gemeinsam mit dem FSV Frankfurt auch in diesem Jahr an der Aktion Movember. Um ein Zeichen für die Männergesundheit zu setzen, lassen sich Beteiligte während des Novembers einen Oberlippenbart wachsen.
Männer sterben zu jung. Das ist die Botschaft der Movember Foundation, die jedes Jahr eine der größten Aktionen weltweit zum Thema Männergesundheit organisiert. Männer sterben im weltweiten Durchschnitt sechs Jahre früher als Frauen. Drei Viertel aller Suizide werden von Männern begangen. Und auch bestimmte männerspezifische Krebsarten haben drastische Auswirkungen: Prostatakrebs ist weltweit der häufigste Krebs bei Männern und vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft ein immer größer werdendes medizinisches Problem. Fast jeder Mann, der das 90. Lebensjahr erreicht, muss damit rechnen an einem Prostatakarzinom zu erkranken.
Um auf diese dramatischen Zahlen aufmerksam zu machen, wurde im Jahr 2003 der Movember ins Leben gerufen. Das Grundprinzip: Männer lassen sich während des Novembers einen Oberlippenbart wachsen und sammeln so Spenden.
Nach dem Erfolg im letzten Jahr beteiligt sich das Universitätsklinikum Frankfurt auch 2018 wieder in Kooperation mit dem FSV Frankfurt an der Aktion. Dieses Jahr steht der Movember am Universitätsklinikum ganz im Zeichen des Multi-Disziplinären Ansatzes (MDA). Bei der Diagnose und Behandlung des Prostatakrebses ermöglicht der MDA, Patienten bestmöglich und individuell unter Hinzuziehen von Experten verschiedener Fachrichtungen zu behandeln. Passenderweise konnten neben der Klinik für Urologie weitere Fachdisziplinen für die diesjährige Aktion gewonnen werden, die essentiell für den MDA sind: das Dr. Senckenbergische Institut für Pathologie, das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie sowie die Klinik für Strahlentherapie. Das Team sammelt gemeinsam Spenden unter folgendem Link: https://de.movember.com/mospace/13828161
Männergesundheit braucht breite Aufmerksamkeit
„Unsere Motivation ist klar“, sagen PD Dr. Philipp Mandel, Leiter der Spezialsprechstunde Prostatakarzinom, und Mike Wenzel, Koordinator der Movember-Aktion, von der Klinik für Urologie. „Männergesundheit ist ein wichtiges Thema und braucht eine breite Aufmerksamkeit. Dazu zählt neben der körperlichen Gesundheit ausdrücklich auch die psychische Gesundheit. Movember ist hierbei eine ideale Gelegenheit, das Thema auf eine besondere Art in den Fokus zu rücken und zusätzlich Spenden für großartige Projekte weltweit zu sammeln – und dies am besten im Team!“
Die Klinik für Urologie ist naturgemäß eine der Hauptanlaufstellen für männliche Patienten und männerspezifische Erkrankungen aller Art. Ihr Spektrum reicht von der Vorsorge und Prävention über die bestmögliche und schonende Behandlung bis zur Nachsorge nach der Therapie. Darüber hinaus betreibt die Klinik als universitäres Zentrum umfassende Forschung zu vielen Bereichen der Männergesundheit und stellt somit einen zentralen Baustein beim Thema Männergesundheit dar.
Immer größer werdendes medizinisches Problem
Im Dr. Senckenbergischen Institut für Pathologie wiederum werden sämtliche Biopsien und Gewebeproben aus der Klinik für Urologie untersucht und bezüglich ihrer Gut- oder Bösartigkeit beurteilt. Erkrankungen bei Männern, vor allem Prostata- und Hodenkrebs, sind eines der Hauptfelder der täglichen Arbeit am Institut. Der Institutsdirektor Prof. Peter Wild war zudem in den letzten drei Jahren Principal Investigator bei einem der größten von der EU geförderten Projekte – PrECISE – zum Thema Prostatakrebs. Entsprechend ist seine Motivation groß: „Ich möchte durch die Teilnahme an der Movember-Initiative einen persönlichen Beitrag leisten und die Forschung aktiv unterstützen.“
Bewusstsein für Vorbeugung schärfen
Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie unterstützt die Behandlung von männerspezifischen Krankheiten beispielsweise durch die Prostatabildgebung im MRT und Untersuchungen zur Abklärung des Hodenkrebses. Mit seinen modernen und genau zielgesteuerten Biopsieverfahren zur Abklärung eines Prostatakarzinoms im MRT oder der kathetergestützten Prostataembolisation bei einer Prostatavergrößerung ist das Institut führend in der Region.
Oberarzt Prof. Boris Bodelle erklärt, warum sein Team sich der Aktion angeschlossen hat: „Gesundheit ist für uns alle ein hohes Gut und deren Erhalt besonders wichtig. Mit dem Movember wollen wir vor allem das Bewusstsein für Vorbeugung schärfen und Möglichkeiten für eine bessere Behandlung aufzeigen.“
Beratung durch medizinische Experten bleibt Maß der Dinge
Als Klinik für Radiotherapie und Onkologie ist die Klinik für Strahlentherapie ein integrativer Bestandteil der multidisziplinären Behandlung männerspezifischer Tumoren aller Art. Im dynamischen Austausch mit der Klinik für Urologie und dem Institut für Radiologie generiert sie Wissen durch Forschung zu vielen Bereichen der Männergesundheit.
„In einer Zeit zunehmender Digitalisierung rückt die Männergesundheit nachhaltig in das Bewusstsein der männlichen Bevölkerung, nicht zuletzt aufgrund der enormen Fülle von leicht zugänglichen Informationen zu diesem Themengebiet“, erklärt PD Dr. Nikolaos Tselis, Oberarzt der Klinik für Strahlentherapie. „Dieser Trend ist sicherlich erwünscht, jedoch muss die Qualität dieser Informationen oftmals kritisch hinterfragt werden. Insbesondere auf dem Gebiet der männerspezifischen Krebsarten und deren Behandlung ist und bleibt die Beratung durch medizinische Experten das Maß der Dinge. Movember ist hierbei eine ideale Plattform, um die Bedeutung der interdisziplinären medizinischen Kompetenz rund um das Thema Prostatakarzinom – und darüber hinaus – auf eine angenehme und den Bedürfnissen des medizinischen Laien angepasste Art und Weise hervorzuheben.“
Über die Movember Foundation
Die Movember Foundation wurde 2006 als weltweite Stiftung gegründet und bietet den offiziellen Rahmen für die jährlichen Movember-Aktionen. Sie hat seit ihrer Gründung mehr als 1.200 Programme zur Männergesundheit unterstützt, mit besonderem Fokus auf Themen wie Prostatakrebs, Hodenkrebs und psychische Gesundheit bei Männern. Die Movember Foundation ist in 21 Ländern aktiv und hat weltweit mehr als 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Für weitere Informationen:
Ricarda Wessinghage
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