Millionenförderung für Forschung zur Immuntherapie

Die Klinik für Strahlentherapie erhält zur Verbesserung der multimodalen Behandlung des Analkarzinoms großzügige Finanzierung der Deutschen Krebshilfe.

Tumore des Analkanals treten weltweit zunehmend häufiger auf. Die kombinierte Strahlenchemotherapie ist seit über 40 Jahren Standardtherapie und kann insbesondere frühe Tumorstadien sehr effektiv heilen. Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren gibt es allerdings einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an Patienten von etwa 30 bis 40 Prozent, bei denen die Standardbehandlung nicht zu einer dauerhaften Heilung führt. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Tumorbiologie des Analkarzinoms, die in den letzten Jahren in der Klinik für Strahlentherapie durchgeführt wurden, konnten zeigen, welch wichtige Rolle das Immunsystem für die Krebsentstehung und die Heilungsprognose der betroffenen Patienten hat.

Das körpereigene Immunsystem nutzen
Diese Erkenntnisse münden nun in eine sogenannte randomisierte Phase-2-Studie namens RADIANCE unter Federführung der Klinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikum Frankfurt. Dieses Forschungsvorhaben untersucht, ob die Hinzunahme des Wirkstoffs Durvalumab – eines sogenannten Immuncheckpoint-Inhibitors – zur Standardstrahlenchemotherapie die Heilungsraten bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Analkarzinom verbessern kann. Immuncheckpoint-Inhibitoren entfalten ihre Wirkung, indem sie das körpereigene, gegen die Krebszellen gerichtete Immunsystem aktivieren bzw. reaktivieren. Dies ist insbesondere in Kombination mit der klassischen Strahlenchemotherapie ein vielversprechender innovativer Ansatz. 

Deutsche Krebshilfe fördert in Millionenhöhe
Die Deutsche Krebshilfe fördert diese klinische Studie mit einer Gesamtsumme von rund einer Millionen Euro. Das Unternehmen Astra Zeneca stellt den Immuncheckpoint-Inhibitor Durvalumab bereit und übernimmt die Apothekenkosten. Diese bundesweite klinische Studie wird von Prof. Emmanouil Fokas und Prof. Claus Rödel aus der Klinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Frankfurt geleitet. Sie wird an insgesamt 20 Zentren in Deutschland durchgeführt. Parallel dazu erfolgt ein umfangreiches, translationales Begleitforschungsprogramm im Rahmen der Radiation Oncology Group (ROG) des Deutschen Konsortiums für translationale Krebsforschung (DKTK-ROG) sowie des Loewe-Zentrums Frankfurt Cancer Institute (FCI).

Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Dr. Emmanouil Fokas
Stellvertretender Klinikdirektor und Leitender Oberarzt, W2-Professor für Translationale Radioonkologie
Klinik für Strahlentherapie und Onkologie
Universitätsklinikum Frankfurt
Telefon: (069) 6301-5130
E-Mail: emmanouil.fokas@kgu.de

Christoph Lunkenheimer
Pressesprecher
Stabsstelle Kommunikation
Universitätsklinikum Frankfurt
Telefon: (069) 6301-86442
E-Mail: christoph.lunkenheimer@kgu.de
Web: www.kgu.de

Pressekontakt

Felicitas Cremer
UCT Frankfurt
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