Dr. Katharina Wenger-Alakmeh, Assistenzärztin im Institut für Neuroradiologie und Clinician Scientist Fellow des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums (MSNZ) Frankfurt, hat für ihr translationales Forschungsprojekt zur in-vivo MRT-Stoffwechselprofilanalyse bei B-Zell-Lymphomen eine Förderung in Höhe von 193.000 Euro durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) erhalten.
Kernstück des innovativen Projekts mit dem Titel „MR-spectroscopic in vivo metabolic profiling – a novel „omic“ in the multi-omics assessment of diffuse large B-cell lymphoma” ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit des Instituts für Neuroradiologie (Prof. Elke Hattingen, Dr. rer. nat. Ulrich Pilatus) mit dem Brain Imaging Center Frankfurt (Prof. Ralf Deichmann), der Hämatologie/Onkologie der Medizinischen Klinik 2 (Prof. Thomas Oellerich) und der DKTK-Professur für Bioinformatik in der Onkologie (Prof. Florian Büttner).
Ziel der Kooperation ist es, eine spezielle Methodik zur in-vivo Erhebung von Stoffwechselprofilen, die bei der Untersuchung von Gehirntumoren bereits erfolgreich eingesetzt wird, auf die Anwendung bei der Subtypisierung von aggressiven Lymphomen zu übertragen. Die Experimente werden am Brain Imaging Center (BIC) Frankfurt unter Einsatz dual abgestimmter, flexibler Oberflächenspulen an einem 3T-Forschungsscanner durchgeführt. Parallel dazu erfolgt eine (phospho-)proteomische und genomische Charakterisierung des Lymphknotengewebes über die Forschungsplattformen des Frankfurt Cancer Institute (FCI).
Schonende Untersuchung des Stoffwechsels auch bei Lymphomen möglich
Diffuse großzellige B-Zell-Lymphome sind sowohl genetisch als auch phänotypisch und klinisch sehr heterogen. Die große Verschiedenartigkeit erklärt das unterschiedliche Ansprechen dieser Tumoren auf Immunochemotherapien. Um ein möglichst gutes Therapieansprechen durch individualisierte Behandlungen zu erzielen, werden Lymphome deshalb durch aufwendige Untersuchungen von genetischen, epigenetischen und klinischen Faktoren sowie durch quantitative Analysen intrazellulärer Signaltransduktion in Subgruppen aufgeteilt.
Die Unterschiede bei Lymphomen betreffen jedoch auch maßgeblich den Zellstoffwechsel. Dieser spielte bislang bei der Einteilung der Tumoren nur eine untergeordnete Rolle, da seine Analyse bisher eine wiederholte Entnahme von Gewebeproben erforderte. Außerdem konnte es in Abhängigkeit der Ischämiezeit durch die Entnahmetechnik zu verfälschten Ergebnissen kommen.
Im Rahmen des innovativen Projektes werden mithilfe einer speziellen Magnetresonanz-Technik, der 1H/31P-MR-Spektroskopie, Stoffwechselprofile des Tumorgewebes nicht-invasiv und ohne Einsatz von Kontrastmitteln vor und unter Therapie erhoben. Solche Stoffwechselprofile ergänzen die bisherige Einteilung der Tumoren, um die Komplexität der individuellen Erkrankung auf allen Ebenen zu erfassen und künftig die Erarbeitung von maßgeschneiderten Therapieansätzen zu erleichtern.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.200 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands. Weitere Informationen unter: www.ekfs.de