2 Mil­lio­nen Eu­ro für Ent­wick­lung neu­er The­ra­pie­ver­fah­ren für Kin­der mit Krebs­er­kran­kun­gen

Die Frank­fur­ter For­sche­rin Prof. Si­mo­ne Ful­da vom Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Frank­furt über­nimmt die Lei­tung ei­nes For­schungs­ver­bun­des, der die Me­cha­nis­men des Wachs­tums von Tu­mor­zel­len un­ter­su­chen soll, um die­se zu be­kämp­fen. Das Pro­jekt wird von der Deut­schen Krebs­hil­fe ge­för­dert.

Kin­der mit Krebs­er­kran­kun­gen ha­ben im fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um trotz The­ra­piein­ten­si­vie­rung wei­ter­hin ei­ne schlech­te Pro­gno­se, was die Not­wen­dig­keit neu­er The­ra­pie­kon­zep­te ver­deut­licht.

Im Rah­men des neu­en For­schungs­pro­jekts mit dem Ti­tel "Der Hedge­hog-​Si­gnal­weg als the­ra­peu­ti­sche Ziel­struk­tur bei Tu­mo­ren des Kin­des­al­ters" soll die­ser über­ak­ti­ve Kom­mu­ni­ka­ti­ons­weg der Zel­le er­forscht wer­den, da er für das Wachs­tum bös­ar­ti­ger Tu­mo­ren oft­mals ver­ant­wort­lich ist. Wis­sen­schaft­ler aus ganz Deutsch­land ha­ben sich in ei­nem Ver­bund zu­sam­men­ge­schlos­sen, um die­sen De­fekt bei kind­li­chen Tu­mo­ren zu un­ter­su­chen. Ziel des Ver­bund­pro­jekts ist die Ent­wick­lung neu­er dia­gnos­ti­scher und the­ra­peu­ti­scher An­sät­ze zur Hem­mung des Hedge­hog-​Si­gnal­wegs bei kind­li­chen Tu­mo­ren wie ins­be­son­de­re dem Me­dull­ob­last­om, Rhab­do­myo­sar­kom so­wie rhab­do­iden Tu­mo­ren.

Da­bei sol­len mo­le­ku­la­re Ver­än­de­run­gen iden­ti­fi­ziert wer­den, wel­che den Hedge­hog-​Si­gnal­weg in die­sen Tu­mo­ren ak­ti­vie­ren, um die­sen in der Fol­ge zu hem­men. Hier­zu sol­len Hemm­stof­fe, sog. In­hi­bi­to­ren die­ses Si­gnal­wegs in Maus­mo­del­len und Zell­kul­tur­ver­su­chen ge­tes­tet wer­den. Zur Er­ken­nung von Tu­mo­ren mit krank­haft er­höh­ter Hedge­hog-​Ak­ti­vie­rung sol­len neue dia­gnos­ti­sche Tests kon­zi­piert wer­den. Schließ­lich sol­len Re­sis­tenz­me­cha­nis­men ge­gen In­hi­bi­to­ren des Hedge­hog-​Si­gnal­wegs er­forscht so­wie ge­eig­ne­te Kom­bi­na­ti­ons­the­ra­pi­en zur Über­win­dung die­ser Re­sis­ten­zen ent­wi­ckelt wer­den.

Da für kli­ni­sche Stu­di­en im­mer mehr Me­di­ka­men­te zur Hem­mung des Hedge­hog-​Si­gnal­wegs zur Ver­fü­gung ste­hen, ist es im Kon­text ei­ner per­so­na­li­sier­ten On­ko­lo­gie von ent­schei­den­der Be­deu­tung her­aus­zu­fin­den, wel­che die­ser ver­schie­de­nen Me­di­ka­men­te für den ein­zel­nen Pa­ti­en­ten am bes­ten ge­eig­net sind, um ei­ne The­ra­pie­op­ti­mie­rung mit mi­ni­ma­ler To­xi­zi­tät zu er­rei­chen. Die Er­geb­nis­se des Pro­jekts sol­len un­mit­tel­bar in die Ent­wick­lung neu­er The­ra­pie­pro­to­kol­le für Kin­der mit Krebs­er­kran­kun­gen ein­flie­ßen, um lang­fris­tig die Pro­gno­se die­ser Pa­ti­en­ten zu ver­bes­sern.

Das Ver­bund­pro­jekt wird von Frau Prof. Si­mo­ne Ful­da, Di­rek­to­rin des In­sti­tuts für Ex­pe­ri­men­tel­le Tu­mor­for­schung in der Päd­ia­trie am Uni­ver­si­tä­ren Cen­trum für Tu­mor­er­kran­kun­gen (UCT) Frank­furt ge­lei­tet und schließt ne­ben Frank­furt Part­ner an den Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken Düs­sel­dorf, Es­sen, Göt­tin­gen, Müns­ter und Mün­chen, dem Deut­schen Krebs­for­schungs­zen­trum Hei­del­berg, dem Ol­gah­os­pi­tal Stutt­gart so­wie der Kin­der­kli­nik Augs­burg ein. Das Pro­jekt wur­de im Rah­men des neu­en För­der­schwer­punkts "Trans­la­tio­na­le On­ko­lo­gie" der Deut­schen Krebs­hil­fe in ei­nem zwei­stu­fi­gen Aus­wahl­ver­fah­ren aus 55 Pro­jekt­vor­schlä­gen als ei­nes der fünf ge­för­der­ten Pro­jek­te aus­ge­wählt und wird mit ins­ge­samt 2 Mil­lio­nen Eu­ro über drei Jah­re ge­för­dert.

Prof. Ful­da steht für neue We­ge in der Krebs­for­schung
Prof. Ful­da hat sich ei­nen Na­men mit ih­rer Apo­pto­se-​For­schung ge­macht. Dies ist der pro­gram­mier­te Zell­tod, der für die Auf­recht­er­hal­tung der Ge­we­be­ho­möosta­se not­wen­dig und ty­pi­scher­wei­se in Krebs­zel­len ge­stört ist. Die Wis­sen­schaft­le­rin er­forscht neue me­di­ka­men­tö­se Be­hand­lungs­an­sät­ze, um die­ses Selbst­mord­pro­gramm ge­zielt in Krebs­zel­len wie­der in Gang zu set­zen und da­mit neue Per­spek­ti­ven für ei­ne in­di­vi­dua­li­sier­te Krebs­the­ra­pie zu ent­wi­ckeln. Für ih­re For­schungs­bei­trä­ge hat sie zahl­rei­che na­tio­na­le und in­ter­na­tio­na­le Prei­se ge­won­nen.
Prof. Ful­da, Jahr­gang 1968, stu­dier­te Me­di­zin in Köln, Bos­ton, San Fran­cis­co, Pho­en­ix und Dub­lin, ge­för­dert durch Sti­pen­di­en der Stu­di­en­stif­tung des deut­schen Vol­kes und des Deut­schen Aka­de­mi­schen Aus­tausch­diens­tes. 1995 schloss sie ihr Stu­di­um und die Pro­mo­ti­on ab, 2001 folg­ten die Fach­arzt­qua­li­fi­ka­ti­on so­wie die Ha­bi­li­ta­ti­on. 2002-​2007 war sie Hei­sen­berg-​Sti­pen­dia­tin der DFG, 2007-​2010 DFG-​For­schungs­pro­fes­so­rin an der Uni­ver­si­tät Ulm. Seit Mit­te 2010 ist Prof. Ful­da am Uni­ver­si­tä­ren Cen­trum für Tu­mor­er­kran­kun­gen (UCT) Frank­furt Di­rek­to­rin des In­sti­tuts für Ex­pe­ri­men­tel­le Tu­mor­for­schung in der Päd­ia­trie, das von der Frank­fur­ter Stif­tung für krebs­kran­ke Kin­der fi­nan­ziert wird. Im Jahr 2012 wur­de Prof. Ful­da vom Bun­des­prä­si­den­ten in den Wis­sen­schafts­rat be­ru­fen, der die Bun­des­re­gie­rung so­wie die Lan­des­re­gie­run­gen bei Fra­gen der in­halt­li­chen und struk­tu­rel­len Ent­wick­lung der Hoch­schu­len, der Wis­sen­schaft und der For­schung be­rät. Au­ßer­dem ist sie stell­ver­tre­ten­de Stand­ort­spre­che­rin für Frank­furt im Deut­schen Kon­sor­ti­um für Trans­la­tio­na­le Krebs­for­schung (DKTK) und be­setzt Schlüs­sel­stel­len in zahl­rei­chen in­ter­na­tio­na­len For­schungs­or­ga­ni­sa­tio­nen.

Für wei­te­re In­for­ma­tio­nen:
Prof. Dr. Si­mo­ne Ful­da
Di­rek­to­rin des In­sti­tuts für
Ex­pe­ri­men­tel­le Tu­mor­for­schung in der Päd­ia­trie
Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Frank­furt
Fon (0 69) 67 86 65 – 57
Fax (0 69) 67 86 65 – 91 57
E-​Mail <link>simone.fulda@kgu.de

San­dra Ohm, M.Sc.
Uni­ver­si­tä­res Cen­trum für Tu­mor­er­kran­kun­gen
Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Frank­furt
Fon (0 69) 63 01 - 8 73 35
Fax (0 69) 63 01 - 39 68
E-​Mail <link>sandra.ohm@kgu.de

Ri­car­da Wes­sin­g­ha­ge
Pres­se-​ und Öf­f­ent­lich­keits­ar­beit
Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Frank­furt
Fon (0 69) 63 01 – 77 64
Fax (0 69) 63 01 – 83 22 2
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Felicitas Cremer
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