Optimal vernetzt

Das Viszeralonkologische Zentrum des Universitätsklinikums Frankfurt erweitert sein ambulantes Angebot für Patienten mit Krebserkrankungen der Verdauungsorgane.

Als erste Universitätsklinik in Hessen und dem Rhein-Main-Gebiet bietet das Frankfurter Universitätsklinikum Patienten mit gastrointestinalen Tumoren und Tumoren der Bauchhöhle seit Herbst 2017 eine ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV-GIT) an. „Durch dieses Konzept ist eine noch engere Vernetzung von Spezialisten am Frankfurter Universitätsklinikum und niedergelassenen Fachärzten sichergestellt“, so Prof. Jörg Trojan, Sprecher des Schwerpunkts Gastrointestinale Onkologie, Universitätsklinikum Frankfurt. 

Im Rahmen der ASV-GIT können Klinikärzte und niedergelassene Fachärzte sowohl Patienten mit Krebserkrankungen des Verdauungstrakts als auch mit abdominellen Sarkomen und Schilddrüsenkarzinom gemeinsam ambulant behandeln, um die medizinische Versorgung weiter zu verbessern. In gemeinsamen Tumorkonferenzen legen die Spezialisten die optimale Therapie für den einzelnen Patienten fest. Zum Frankfurter Ärzteteam gehören dabei Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen, die interdisziplinär zusammenarbeiten: Fachärzte für Gastroenterologie, Onkologie, Chirurgie, Strahlentherapie, Radiologie und Nuklearmedizin. Bei Bedarf können weitere spezialisierte Fachärzte und auch andere Berufsgruppen, z.B. Physiotherapeuten, hinzugezogen werden.

„Wir bieten seit Langem eine in der Region einmalige Kooperation von Spezialisten an. Deren langjährige Erfahrung können zuweisende niedergelassene Ärzte im Rahmen der ASV-GIT Vereinbarung optimal nutzen“, erläutert Prof. Wolf-Otto Bechstein, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Ein Vorteil dieses neuen Konzepts ist u.a. der Zugang zur Positronenemissionstomographie-Diagnostik (PET) für Patienten vor einer geplanten Resektion, also der operativen Entfernung kolorektaler Lebermetastasen. In gemeinsamen Tumorkonferenzen empfehlen Spezialisten die optimale Therapie für Patienten mit gastrointestinalen Tumoren, die dann entweder am Universitätsklinikum oder von kooperierenden niedergelassenen Fachärzten umgesetzt werden kann. „Sowohl die Diagnostik als auch die Therapie an unserem Zentrum werden gemäß den neuesten Kenntnissen der Medizin durchgeführt“, so Dr. Christine Koch, Onkologin und Koordinatorin am Frankfurter Viszeralonkologischen Zentrum. Das Zentrum ist Teil des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) und wird regelmäßig durch das unabhängige Zertifizierungsinstitut OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft überwacht.

Über die ambulante spezialfachärztliche Versorgung für gastrointestinale Tumoren und Tumoren der Bauchhöhle (ASV-GIT)
Die ASV-GIT ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Fachärzten unterschiedlicher Fachrichtungen. Sie dient speziell der interdisziplinären Behandlung komplexer, schwer therapierbarer Krankheiten, deren Behandlung besonders hohe Anforderungen an die Ärzte stellt. Die Spezialfachärzte müssen hohe Qualitätsanforderungen erfüllen. Eingeführt wurde diese Form der Kooperation durch das Versorgungsstrukturgesetz. Die Teilnahme an der ASV-GIT ist für die Patienten freiwillig. Das Angebot wird von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen und hat das Ziel, die Versorgung zu verbessern.
Im Rahmen der ASV-Vereinbarung arbeiten Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen aus Klinik und Niederlassung in einem Team zusammen, um gemeinsam und koordiniert die medizinische Versorgung zu verbessern. Alle Teammitglieder sind für die Behandlung der jeweiligen Erkrankung besonders qualifiziert und haben bereits viele Patientinnen und Patienten mit dieser Krankheit behandelt. Das ASV-Team stellt sicher, dass alle erforderlichen und im Rahmen der ASV erbringbaren Untersuchungen und Behandlungen bei Bedarf verfügbar sind. Wenn nötig, können auch nichtärztliche Berufsgruppen und soziale Dienste hinzugezogen werden. Eine ASV wird von Krankenhäusern und niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten gemeinsam angeboten. Der Umfang des diagnostischen und therapeutischen Leistungsangebots ist unabhängig vom jeweiligen Behandlungsort der gleiche. Eine darüber hinausgehende medizinische Versorgung erfolgt außerhalb der ASV in den gewohnten Strukturen.

Über das Viszeralonkologische Zentrum am Universitätsklinikum Frankfurt
Neben dem 2008 gegründeten Darmkrebszentrum bestehen ein Leberzentrum und ein durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie zertifiziertes Kompetenz- und Referenzzentrum für chirurgische Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Das Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebszentrum wurde 2011 erstmals von OnkoZert als Einheit zertifiziert. Die verschiedenen Spezialgebiete der Krebsbehandlung sind eingebettet in das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt. 
Jeder Patient mit einer Krebserkrankung wird am Universitätsklinikum Frankfurt in einer der mehrmals wöchentlich stattfindenden, speziellen Tumorkonferenzen besprochen und die optimale Therapie von Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen gemeinsam festgelegt. Neben standardisierten Therapien bietet das Viszeralonkologische Zentrum am Universitätsklinikum Frankfurt Patienten die Teilnahme an innovativen klinischen Studien an, um so den Zugang zu zukünftigen Therapiekonzepten schon heute zu ermöglichen.

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