Besuch der Ernst-Reuter-Schule 1 im UCT Frankfurt

Schülerinnen und Schüler erhielten spannende Einblicke in den Beruf eines forschenden Mediziners und in die Biobank

Mit einem eindringlichen Beispiel stieg Clinician Scientist Daniel Fischer in das Thema rund um die Entstehung von Krebs ein, als die Schülerinnen und Schüler der Ernst-Reuter-Schule 1 am 1. Juli 2024 zu Besuch ins Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) an der Universitätsmedizin Frankfurt kamen. Den gesunden menschlichen Körper verglich er mit einem Fußballspiel. Jede Zelle des Körpers ist ein Spieler, Besucher oder Mitarbeiter auf dem Fußballfeld, der sich an die Regeln hält, damit das Spiel gemeinsam funktioniert. Jedoch kommt es immer wieder zu Spielen, bei denen sich Besucherinnen und Besucher auf Kosten anderer amüsieren, sich nicht an Regeln oder Begrenzungen halten und dadurch andere Leute bei ihrem Job stören: die Krebszellen. Um Störenfriede draußen zu halten, hat der Körper seine eigenen Platzwarte und Zäune ‒ die Makrophagen und T-Zellen. Trotzdem gelingt es nicht immer, die Störenfriede effektiv abzuwehren. Krebs entsteht. Die Folge sind Organschäden und deren Funktionsverlust, welcher lebensgefährlich werden kann.

Im weiteren Verlauf seines Vortrags ging Daniel Fischer unter anderem auf die Differenzierung zwischen gut- und bösartigen Tumoren sowie auf die "Hallmarks of Cancer" (Kennzeichen des Krebses) ein. Dabei handelt es sich um die spezifischen biologischen Merkmale, die für die Entstehung und das Fortschreiten von Krebs grundlegend sind. Zudem stellte er die geschlechtsspezifisch häufigsten Krebsarten, Möglichkeiten der Prävention sowie moderne Krebstherapien vor. Hierzu zählen etwa die CAR-T-Zell Therapie oder Antikörper-Wirkstoffkonjugate, die neben den klassischen Therapieformen (Chemotherapie, Tumorchirurgie und Strahlentherapie) immer häufiger Anwendung finden.

Die Schülerinnen und Schüler stellten Daniel Fischer vertiefende Fragen, insbesondere zu seinem eigenen Forschungsprojekt zur Untersuchung von Resistenzmechanismen und der schrittweisen Entwicklung von Krebszellen durch fortlaufende Mutationen bei der Akuten Lymphatischen Leukämie (ALL). Dabei werden Zellen mit Hilfe von klonalem Marker-Tracing und Einzelzellsequenzierung untersucht, einer Technik, mit der sich einzelne Zellen verfolgen und analysieren lassen. Im Anschluss wurden die interessierten Schülerinnen und Schüler von der Projektmanagerin der UCT Biobank, Dr. Kristina Götze, in die Lagerräume der Biobank geführt. Hier konnten sie nicht nur einen Blick in die eindrucksvollen Stickstofftanks werfen, sondern Kristina Götze auch ihre Fragen zur Organisation einer Biobank stellen.

Das UCT und das MSNZ freuen sich, dass sie im Rahmen des Projektes MSNZ@School wissbegierigen Schülerinnen und Schülern ein weiteres Mal Einblicke in den Beruf eines wissenschaftlich forschenden Arztes sowie in die spannende Arbeit im UCT geben konnten. MSNZ@School ist ein Projekt des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums (MSNZ) Frankfurt. Junge Krebsforscherinnen und Krebsforscher und Fellows des MSNZ an der Universitätsmedizin Frankfurt geben in Ergänzung zum Lehrplan im Fach Biologie realistische Einblicke in das spannende Forschungs- und Tätigkeitsfeld der Krebsmedizin und veranschaulichen die Lerninhalte an aktuellen Anwendungsbeispielen. Das Angebot von MSNZ@School richtet sich an Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler ab Klasse 10 an allgemeinbildenden weiterführenden Schulen im Großraum Frankfurt und kann im UCT oder vor Ort in der jeweiligen Schule stattfinden.

Kontakt

Nachwuchsförderung
Viktoria Jenkner

UCT Frankfurt
Universitätsklinikum Frankfurt
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt
Tel. 069 6301 7251
E-Mail: jenkner@med.uni-frankfurt.de